Seit 30 Tagen steht der Eishockeysport im österreichischen Amateurbereich still. Über 4 Wochen müssen wir schon ohne unseren heiß-geliebten Sport auskommen. Hatten wir zu Beginn des Lockdowns noch Hoffnung, im Dezember zumindest den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen, schwindet diese Hoffnung täglich etwas mehr. Die Fallzahlen entwickeln sich nicht rasch genug in eine Richtung, die berechtigte Hoffnung auf einen zeitnahen Wiedereinstieg in den Eisbetrieb geben. Wie die Mannschaft mit der aktuellen Situation umgeht und wie sie sich fit halten, erzählt unser Kapitän Robert Schopf in einem ausführlichen Interview:
Danke der Nachfrage. Uns geht es gut. Wir sind bisher gut durch die Zeit gekommen und von dem Virus verschont geblieben.
Ja unglaublich, es fühlt sich wirklich wie eine Ewigkeit an, fast schon, als wäre das Spiel in der letzten Saison gewesen. Wir haben schon zu Beginn damit gerechnet, dass wir höchstwahrscheinlich keinen normalen, durchgängigen Spielbetrieb haben werden. Dass dieser Fall bereits so schnell eingetreten ist, ist natürlich sehr schade.
Die intensive Vorbereitung machte sich bemerkbar. Nach zwei sehr guten Vorbereitungsspielen gegen die Eisbären aus Zell am See konnten wir an die Leistungen anknüpfen und einen ordentlichen Saisonstart hinlegen. Das erste Spiel gegen Hohenems haben wir verdient gewonnen. Beim zweiten Spiel gegen Wattens mussten wir uns mit einer stark geschwächten Mannschaft mit nur elf Spielern knapp geschlagen gegeben. Mit ein bisschen Glück und einer besseren Chancenverwertung hätten wir auch dieses Spiel für uns entscheiden können. Es freut mich, dass wir so schnell zusammengefunden haben, nachdem ja letzte Saison einige wichtige Spieler die Schlittschuhe an den Nagel gehängt haben. Die neuen Spieler haben sich super integriert und konnten bereits ihr Können zu Beginn unter Beweis stellen.
Hm das ist wirklich schwer zu sagen. Zu Beginn der Unterbrechung hoffte ich noch, dass wir im Dezember wieder in irgendeiner Weise auf dem Eis stehen könnten. Leider sinken jedoch die Zahlen nach den Einschränkungen noch nicht, wie von allen gewünscht. Ich hoffe jedoch stark, dass wir in dieser Saison noch einige Spiele bestreiten können und nicht gleich die ganze Saison ins Wasser fällt. Leider gibt es schon die ersten Meldungen von abgebrochenen Saisonen, wie zum Beispiel die Bayernliga.
Ich halte ich mich im Moment sehr individuell fit. Neben regelmäßigen Läufen haben meine Frau und ich im November das gute Wetter genützt und waren häufig in den Bergen unterwegs. Da bei uns ja derzeit auch die Fitnessstudios geschlossen sind, wird diese Form von Training einfach nach Hause verlagert. Natürlich ist das Ganze aber nicht mit einem Eistraining vergleichbar.
Ja das stimmt, normalerweise sieht man sich fast täglich. Wir bleiben derzeit leider nur über unsere Whatsapp-Gruppe in Verbindung und hoffen natürlich alle sehr darauf, dass sich die Situation schnell derart bessert und wieder ein Eisbetrieb stattfinden kann.
Ehrlich gesagt alles und jeder Einzelne. Wir sind so eine super Truppe. Man kommt wirklich jedes Mal gerne in die Kabine, auch wenn der Tag noch so stressig gewesen sein mag. Besonders vermisse ich z. B. unsere Powerplay-Gespräche mit unserer Nummer 58 😉
Das Beste wäre natürlich beides zu vereinen zu einer ausgeglichenen Liga mit mehr Mannschaften. Ich finde jedoch, dass mit der Superleague eine sehr interessante Liga geschaffen wurde. Vier Mannschaften – das hört sich anfangs wirklich nicht allzu abwechslungsreich an. Jedoch treffen hier vier gleichstarke Teams aufeinander. Jeder kann gegen jeden gewinnen. Ausgeglichene, enge Spiele sind für alle Beteiligten interessanter als zweistellige Spielstände. Wir können uns mit Sicherheit auf eine spannende Saison freuen. Ich bin wirklich froh, dass unsere Verantwortlichen sich so ins Zeug gelegt haben und auch noch in der Kürze der Zeit diese Liga in Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen ins Leben gerufen werden konnte.
Ich bin wirklich froh, dass unsere Verantwortlichen sich so ins Zeug gelegt haben und auch noch in der Kürze der Zeit diese Liga in Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen ins Leben gerufen werden konnte.
Auf jeden Fall! Die Eisbären würden meiner Meinung nach super in unsere Liga passen. Ziel muss es sein, dass die Liga in Zukunft mit solchen Mannschaften erweitert wird. Hier sind auch unsere Vorstände ständig dran, damit auch in Zukunft ein interessanter Spielbetrieb aufrecht erhalten werden kann.
Deutschland hat im Vergleich zu Österreich den großen Vorteil, dass es viel mehr Eislaufplätze bzw. Hallen und somit auch viel mehr Vereine bzw. Eishockeyspieler gibt. Mit der „Masse“ lässt sich natürlich viel leichter ein nachhaltiges Konstrukt mit einem geregelten Auf- und Abstieg erzielen.
Entscheidend für ein nachhaltiges, erfolgreiches Eishockey ist definitiv eine solide Nachwuchsarbeit. Dies macht sich vor allem bei den kleineren Vereinen bemerkbar. Wird hier über ein paar Jahre nachlässig gearbeitet, zieht sich das durch bis hin in den Seniorenbereich. Es freut mich das hier in Kufstein weiterhin dieser Weg intensiv verfolgt wird bzw. noch weiter ausgebaut wird. Ein großes Problem sehe ich im Profibereich weiterhin in den Ausländerregelungen, sei es in Österreich oder in Deutschland. Hier bleiben noch immer viel zu viele junge Spieler auf der Strecke. Leider verstehe ich noch immer nicht, weshalb hier nicht in irgendeiner Weise der Schweizer Weg verfolgt wird.
Liebe Dragons-Familie, ich freue mich schon total darauf, Euch alle bald wieder in unserer Arena zu sehen. Bis dahin, bleibts gesund 😉